Mitwelt

Bewahrung der Schöpfung

Im Oktober 2008 hat sich das Presbyterium der Evangelischen Gemeinde zu Düren folgende Leitlinien zum Umgang mit der Schöpfung gegeben und verpflichtet sich nach ihnen zu handeln:

Mitweltleitlinien Präambel

„Im Glauben an die Liebe Gottes, des Schöpfers, erkennen wir dankbar das Geschenk der Schöpfung und die Schönheit der Natur. Gemeinsam wollen wir uns für nachhaltige Lebensbedingungen für die gesamte Schöpfung einsetzen.“ (Charta Oecumenica 22.4.2001)
Wir erfahren täglich, dass unser Wissen und unser Tun bruchstückhaft ist. Dennoch müssen wir handeln, denn die vom Menschen missbrauchte und gefährdete Mitwelt fordert uns täglich dazu heraus. Dieser Herausforderung hat sich jede/r als Einzelne/r zu stellen. Dabei riskieren wir auch Fehler. Als Evangelische Gemeinde wollen wir ein Ort sein, wo in toleranter und aufmerksamer Gesprächsatmosphäre  gemeinsam Ziele und Handlungsschritte erarbeitet und weiterentwickelt werden. Dazu wollen wir Bündnispartner in Gesellschaft und Politik suchen.

Leitlinien zur Mitweltverantwortung:

  1. Wir verpflichten uns, bei all unseren Vorhaben um ein nachhaltiges und soziales Wirtschaften bemüht zu sein. Besonderes Gewicht legen wir auf den schonenden Umgang mit Rohstoffen und Energieträgern. Auch über gesetzliche Vorgaben hinaus werden wir, soweit wirtschaftlich sinnvoll und finanziell möglich, die mitweltverträglichste Technik zum Einsatz bringen.
  2. Wir erfassen und bewerten kontinuierlich Auswirkungen unseres Handelns auf die Mitwelt und vereinbaren Schritte zur stetigen Verbesserung. Der Mitwelt-Ausschuss, ein vom Presbyterium gewähltes Gremium, terminiert die einzelnen Schritte, er erarbeitet konkrete Handlungsprogramme und  legt diese den zuständigen Gremien zur Beratung und Entscheidung vor. In jeder Sitzung des Presbyteriums wird die Gelegenheit eingeräumt, einen Sachstandsbericht zu geben.
    Die Mitarbeitenden werden über die Dienstbereichsleitungsrunden und über die MAV regelmäßig über alle Schritte informiert und zu eigenen Vorschlägen ermutigt. Darüber hinaus werden Schulungen und Ideenwerkstätten angeboten.
  3. Wir feiern mindestens einmal im Jahr einen Sondergottesdienst mit einem aktuellen Thema zur Schöpfungsverantwortung.
  4. In unserer Familien- und Erwachsenenbildung bieten wir  Themen der Mitweltverantwortung an und öffnen vor allem Kindern und Jugendlichen den Blick für ihre Mitwelt.
    Der Eine-Welt-Laden bietet neben dem Verkauf von Waren aus fairem Handel und vorwiegend ökologischer Herstellung auch Veranstaltungen an, die die Chancen und Risiken des Wirtschaftens in einer globalisierten Welt thematisieren und unsere weltweite Verantwortung stärken.
  5. Wir werden die Inhalte des GRÜNEN HAHN auch in den kreiskirchlichen und landeskirchlichen Gremien in Gespräch bringen und dafür werben, sich den Zielen anzuschließen.
  6. Mit unserer Partnerkirche am Rio de la Plata (Distrikt Paraguay) und unserer Partnergemeinde in Lublin (Polen) bleiben wir in einem voneinander lernenden Gesprächsaustausch, um uns in gemeinsamer Verantwortung den weltweiten Problemen des Konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu stellen.
  7. In den Publikationen  der Gemeinde stellen wir unsere Ziele dar und dokumentieren unsere Ergebnisse. Wir verbinden damit eine  mutmachende Aufforderung, guten Beispielen zu folgen. Gerne öffnen wir uns auch neuen Anregungen und laden zum Mittun ein.
  8. Wir fühlen uns mit verantwortlich, dass der Prozess der „Lokalen Agenda 21 in Düren“ voran kommt und im öffentlichen Bewusstsein wach gehalten wird. In diesem Sinn bemühen wir uns um den Interessensausgleich zwischen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Belangen in unserer Stadt. Im Rahmen der „Lokalen Agenda 21“ suchen wir mit allen Teilen der Gesellschaft den Dialog.

Mitweltmanagementsystem Grüner Hahn

Haushalten mit den Ressourcen des Lebens

Das Presbyterium hat beschlossen, selbst unseren Umgang mit Energie und Ressourcenverbrauch unter die Lupe zu nehmen. Wir haben ein Mitweltmanagementsystem – Grüner Hahn genannt –  eingeführt.

Wir führen Buch über unseren Verbrauch bei Wasser, Öl, Gas, Strom, Papier, Fleisch. Nur wenn wir unseren alltäglichen Umgang mit den wertvollen Rohstoffen dokumentieren, lassen sich liebe Gewohnheiten, wie z.B. die gekühlte Flasche Cola, die fast allein in einem eigenen Kühlschrank steht, aufdecken, hinterfragen und ändern.

Ehrenamtliche sind in unserer Gemeinde unterwegs und schauen genau hin, wie wir mit den wertvollen natürlichen Ressourcen umgehen und besprechen mit den Mitarbeitenden worauf zu achten ist. So wissen mittlerweile alle, die mit der Bestellung und Vorbereitung des Essens in der Gemeinde betraut sind, dass bei Gemeindeveranstaltungen kein Fleisch aus Massentierhaltung auf die Teller kommt! Die Ehrenamtlichen sprechen mit Mitarbeitenden über den Sinn der ausschaltbaren Steckerleiste, die dafür sorgt, dass Computer und Drucker in den Büros nicht über Nacht im Stand-by Betrieb Strom verbrauchen.Über alles, was Einfluss auf unsere Mitwelt nimmt, wird Buch geführt und Verbesserungen dauerhaft im Gemeindeleben verankert.
Alle drei Jahre lassen wir dieses Managementsystem von externen Gutachtern beurteilen und zertifizieren.

Wir suchen immer Menschen, die sich mit uns auf den Weg machen, unsere Gemeinde zu einer Gemeinschaft zu machen, die Schöpfung bewahrt und nicht verbraucht, die lernt zu haushalten mit dem was ihr von Gott anvertraut ist!

 

Kontakt

Pfarrer Martin Gaevert

Tel.: 0 24 21/262 06 89
martin.gaevert@evangelische-gemeinde-dueren.org

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